Sportverein Hentern 1958 e.V.
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Nach Kriegsende 1945 regten die heimgekehrten Männer aus der Pfarrei Hentern und den zugehörigen Filialorten Baldringen, Schömerich und
Paschel mit Steinbachweiher die Gründung eines Fußballvereins an. Bis 1951 trug die Mannschaft - ohne Zugehörigkeit zu einem
übergeordneten Verbandsorgan - nur Freundschaftsspiele aus und trat gelegentlich auswärts auf Pokalturnieren an.
Leider machte „ der Arm des Gesetzes“ dem Sport in Hentern ein Ende. Die GEMA verlangte für die Tanzveranstaltungen des Vereins in den
letzten Jahren eine Nachzahlung von 315 DM. Da die Kasse leer war, musste notgedrungen Vereinsvermögen veräußert werden. Das Geld reichte
jedoch nicht, um die Forderung der GEMA zu begleichen, so dass der 1. Vorsitzende – seit 1949 war Alfred Dawen Vereinsführer – für den Rest
der Schuld persönlich haften und den Fehlbetrag aus eigener Tasche zahlen musste, um einer drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen. Somit
fand der damalige SV Hentern im Jahre 1952 ein jähes Ende.
Einige junge Männer aus Hentern konnten die Fußball-Abstinenz schließlich nicht länger ertragen, nahmen, obgleich der Schock von 1952 noch
in guter Erinnerung war, einen erneuten Anlauf und sprachen bei Pastor und Lehrer vor – damals noch Honoratioren des Dorfes. Es kam zur
Gründungsversammlung am Sonntag, dem 20.April 1958 im Gasthaus Kopp in Hentern, an der 27 männliche Interessenten teilnahmen.
Der junge Verein wurde ordnungsgemäß bei den Dachorganisationen im Sportbund Rheinland, dem Fußballverband Rheinland und auch seiner
Namensgebung nach in der DJK e.V. Düsseldorf angemeldet. Etwas schleierhaft bleibt, warum der Vereinsname DJK bald aufgelöst und mit
Schreiben vom 05.03.1961 an den FVR und SBR gelöscht wurde. Man zahlte Beiträge und Versicherungsprämien und konnte seine Aufbauarbeit
beginnen.
Es formierte sich sogleich eine Mannschaft, die am Kirmessonntag, dem 27.04.1958, ihr erstes Freundschaftsspiel in Hentern gegen Serrig
austrug. Die Einnahmen betrugen (bei -,50 DM Eintritt) ganze 15,50 DM, eine nicht so ganz überzeugende Zuschauerresonanz. Aber das sollte
sich noch zum Besseren ändern. Nach weiteren Freundschaftsspielen während des Sommers begann die 1. Punkterunde in der Staffel Saar, C-
Klasse (unterste Spielklasse des Fußballkreises Trier-Saarburg), am 17.08.1958 mit weiteren 11 Mannschaften. Pro Heimspiel erschienen im
Schnitt 100 zahlende Zuschauer (begleitende Frauen, Jugendliche und Kinder nicht mitgerechnet). Das konnte sich im ersten Jahr sehen lassen.
Als Neuling im Spielbetrieb kämpfte und spielte die Mannschaft in ihrer Staffel ziemlich erfolglos. Fast alle Spiele gingen verloren. Es blieb
nach Beendigung der Punkterunde im Frühjahr 1959 nur der letzte Tabellenplatz.
Leider mussten unsere Heimspiele in den ersten drei Jahren auf einem unzulänglichen, viel zu kleinen und hängigen Spielfeld „ Auf dem
Widdem“ ausgetragen werden. Ein neuer Platz war dringend erforderlich, wenn überhaupt sportliche Leistungen und Spielerzahl wachsen
sollten.
Das Gelände hierzu wurde dem damaligen Schulverband Hentern mit den zugehörigen Gemeinden Baldringen, Hentern und Schömerich im Zuge
der Landzusammenlegung ausgewiesen. Dieses 80 x 120 m große Grundstück, zwischen Hentern und Baldringen in einem hängigen und felsigen
Heckengelände gelegen, musste erst durch umfangreiche Planierungs- und Erdbewegungsarbeiten hergerichtet werden. Da die drei Gemeinden
als Träger der Baumaßnahme ihre Finanzierungsmöglichkeiten infolge des Neubaus des Volksschulgebäudes erschöpft hatten, wandte sich der
Amtsbürgermeister Kratz an die in Trier stationierte französische Pioniereinheit. Anerkennenswert war die Leistung der drei Soldaten mit ihrer
120 PS starken Planierraupe, die in dreiwöchiger Arbeit im Dezember 1959 ca. 4000 Kubikmeter Erde und Fels bewegten, aber erst nach
notwendigen Sprengarbeiten im Frühjahr 1960 ihr Werk vollenden konnten. Wahrhaft ein Beitrag zur deutsch- französischen Zusammenarbeit!
Wir waren stolz auf unseren neuen Platz.
Die Leistungskurve unserer Elf kann sich sehen lassen. Nach den geschilderten Anfangsschwierigkeiten in den Kinderjahren des Vereins gab es
bereits im Jahre 1961 den ersten Staffelsieg. Der nachfolgende Aufstieg war nur ein kurzer Ausflug in die B-Klasse, um am Ende der Spielzeit
1961/62 wieder unter den alten Bekannten der untersten Spielklasse zu weilen. So bewegte man sich die weiteren Jahre hindurch in dieser
Staffel, ohne besonders aufzufallen.
Im Jahre 1964 kam Josef Riss als Hauptlehrer an die Volksschule nach Hentern. Er erkannte auf Anhieb, welch großes sportliches Potenzial hier
schlummerte. Und so begann er bereits im November 1964 mit seiner Trainertätigkeit in Hentern. Er war Inhaber der SB-ÜL Lizenz und
verfolgte fortan konsequent sein Ziel, aus talentierten Einzelspielern und tollen Straßenfußballern eine Mannschaft zu formen. Da keine
andere Möglichkeit bestand, wurde der Anfang im kleinen Saal des Gasthauses Kopp gemacht, wo jeden Donnerstag von 20 – 22 Uhr
theoretische Schulung betrieben wurde.
Ab Frühjahr 1965 setzte dann der richtige Trainingsbetrieb auf dem
Sportplatz ein. Josef Riss trainierte erst die Jugendlichen, auf die er
ein besonderes Augenmerk legte, danach die Senioren. Später wurde
das Training sogar auf zwei Tage in der Woche mit den Senioren
erweitert. Seit Herbst 1968 war es dann mit der Benutzung der
Schulsporthalle in Zerf auch möglich, über den Winter hinweg einmal
wöchentlich zu trainieren. Auch hier trainierten zunächst die
Jugendlichen, dann die Senioren. An dieser Stelle sei besonders
erwähnt, dass Josef Riss über all seine Trainerjahre hinweg darauf
bestand, nicht mehr an Honorar zu erhalten als den Betrag, den der
SV Hentern vom Sportbund als Übungsleiter-Vergütung erhielt!
Die neu gegründete A-Jugend errang allein zwischen 1965 und 1968
dreimal den Staffelsieg, später noch einmal 1974 .Weitere
Jugendmannschaften wurden ins Leben gerufen, worin sicher ein
Grundstein für spätere Erfolge zu sehen ist.
Das Aushängeschild eines jeden Fußballvereins, die 1. Mannschaft,
errang 1966 und 1968 jeweils sowohl den Staffelsieg als auch die
Kreismeisterschaft. Der vermeintliche Höhepunkt war dann 1972 die
Meisterschaft in der 1. Kreisklasse + Kreismeisterschaft verbunden mit
dem Aufstieg in die A–Klasse. Doch damit nicht genug: Im Jahre 1978
konnte die Meisterschaft in der A–Klasse und damit der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht werden.
Im Sog dieser Erfolge konnte auch die 2. Mannschaft über die Jahre hinweg bis in die B-Klasse aufsteigen und etliche namhafte Nachbardörfer
hinter sich lassen.
Im Jahre 1979 beendete Herr Josef Riss aufgrund persönlicher Veränderungen (Hausbau und Umzug nach Saarburg) seine beispiellose
Trainertätigkeit in Hentern. Die Tätigkeiten von Josef Riss beschränkten sich aber keinesfalls nur auf das Sportliche, ganz im Gegenteil. Er war
von 1965 bis 1976 (11 Jahre) 1. Schriftführer des Vereins, 1976 bis 1978 2. Schriftführer und lenkte somit auch im Vorstand maßgeblich die
Geschicke des Vereins. Auf seine Initiative hin erfolgte 1971 der so wichtige Eintrag ins Vereinsregister. Nach längeren Vorarbeiten wurde der
Verein über das Notariat Fell in Saarburg mit Wirkung vom 31.07.1971 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Saarburg eingetragen und ab dem
01.07.1972 beim Amtsgericht Trier weitergeführt. Der Name des Vereins lautete nunmehr “Sportverein Hentern e.V.".
Bis zum Jahre 1968 gab es auf unserem Sportplatz keinerlei Möglichkeit, bei Wind und Wetter Schutz zu finden, ganz zu schweigen von
Umkleide- und Waschgelegenheit für die Spieler. Vom
Frühjahr bis Sommer 1968 errichteten die Bauhandwerker
unseres Vereins unter Führung des Vorsitzenden Hermann
Grundhöfer eine massive, aus Kellersteinen und Stahlbeton
bestehende Halle, deren 31 qm große Fläche mit
Dachüberstand längsseits zum Sportplatz offen blieb. Mit
Antrag vom 03.04.1979 stellte der SV Hentern an die VG Kell
die Bitte zur Errichtung eines Sportplatzgebäudes mit
Umkleide-, Wasch-, Toiletten- und Besprechungsräumen. Die
Umkleidegelegenheit im Vereinslokal genügte seit langem
nicht mehr den Anforderungen. Nach klärenden
Vorgesprächen zwischen Bürgermeister Justen,
Ortsbürgermeister Schwickerath und SVH–Vorsitzendem
Hermann Grundhöfer wurden die notwendigen baurechtlichen
und planerischen Schritte eingeleitet. Ein Schreiben der VG
Kell vom 10.04.1981 gab für die Bauarbeiten grünes Licht, da
mittlerweile die erbetenen Landes- und Kreiszuwendungen
bewilligt worden waren und der Gemeinderat Hentern dem
Bauvorhaben zugestimmt hatte. Am Sonntag, dem 25.07.1982
konnte der fertige Bau seiner Bestimmung übergeben werden.
Im Jahre 1979 übernahm Bernhard Huwer als Spielertrainer und Inhaber der ÜL–Lizenz (B–Schein) die sportliche Leitung der
Seniorenmannschaften. Was keiner für möglich hielt,
Bernhard Huwer konnte mit der 1. Mannschaft die Erfolge
seines Vorgängers fortführen und 1980 Vizemeister in der
Bezirksliga werden. Über eine Relegationsrunde gelang der
Aufstieg in die Landesliga Süd, in der man sich die folgenden
4 Jahre mit namhaften Vereinen messen konnte.
1984 stieg die 1. Mannschaft in die Bezirksliga ab und im
folgenden Jahr in die A-Klasse. Erst 1990 gelang der
Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Aber auch der
Zusammenschluss mit der Spvgg Lampaden zur SG Hentern/
Lampaden konnte den direkten Abstieg in die A-Klasse nicht
verhindern. Nach dem Abstieg 1993 in die B-Klasse konnte
man erst 2006 unter Trainer Walter Lutz wieder in die A-
Klasse aufsteigen um im folgenden Jahr wieder in die B-
Klasse abzusteigen.
Die Neuformierung der SG Hentern/Lampaden mit der SG
Zerf/ Greimerath zur SG Hochwald machte es allerdings
möglich, dass die 1. Mannschaft weiterhin in der A-Klasse, die
2. Mannschaft in der B-Klasse und eine 3. Mannschaft in der C-Klasse spielen konnten.
Auch der Jugendbereich hat sich in dieser SG formiert und
nimmt mit einer F-Jugend, einer E-Jugend, einer E- und einer
B-Jugend-Mädchenmannschaft, zwei D-Jugend-Mannschaften,
zwei C-Jugend-Mannschaften, einer B-Jugend-Mannschaft und
in der Bezirksliga mit einer A-Jugend-Mannschaft am
Spielbetrieb teil.
Unter Federführung des langjährigen Vorsitzenden Johannes
Thiel und der Planung und Bauleitung von Edgar Mohsmann und
Karl Klein wurde in den Jahren 2003/2004 unter finanzieller
Mitwirkung von Sportbund und Kreis, sowie unzähligen,
unentgeltlich geleisteten Helferstunden, eine Umwandlung
unseres Tennenplatzes in einen zeitgemäßen und attraktiven
Rasenplatz vorgenommen. Zurzeit wird im Rahmen von
Renovierungs- und Erneuerungsmaßnahmen das bis dahin vielen
Belastungen ausgesetzte Vereinsgebäude vergrößert und
modernisiert.
Es hat lange gedauert, bis sich in unserem Verein neben Fußball auch eine andere Sportart etablieren konnte. Personelle und räumliche
Verhältnisse hatten es nicht ermöglicht und sind auch zurzeit noch kaum über die Anfangsprovisorien hinausgewachsen.
Nachdem die Anregung zur Gründung einer Frauensportgruppe im SVH–Vorstand vorgebracht worden war, erschien im „ Hochwaldboten“ vom
28.08.1981 ein entsprechender Aufruf. Zahlreiche Meldungen und neue weibliche Vereinsmitglieder machten die Bildung einer Abteilung
Frauengymnastik im September 1981 möglich. Ein Novum in unserem kleinen Dorfverein!
50 Mädchen und Frauen aus allen vier Ortsgemeinden im Alter zwischen 18 und 50 Jahren waren bereit, unter Übungsleiterin Renate Lehnen,
die sich der Ausbildung und Prüfung zum Erwerb der ÜL–Lizenz unterzogen hatte, mit Freizeitsport einen Anfang zu wagen.
Nachdem die weibliche Bevölkerung sich einige Jahre in den verschiedenen Gymnastikgruppen sportlich betätigt hatte, taten sich einige der
Damen zusammen und es entstand eine neue Abteilung im SV Hentern. Seit 1988 sind die Volleyballerinnen, je nach Spielerpotential mit ein
oder zwei am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften, fester Bestandteil des Vereins. Es gab auch hier genau wie bei den Fußballern einige
Meisterschaften zu feiern und auch Abstiege zu betrauern. Mangels Halle in Hentern müssen die Heimspiele der Volleyballerinnen in Schillingen
ausgetragen werden. In der laufenden Saison 2008 spielen beide Mannschaften in der Bezirksklasse.
Dank sei an dieser Stelle all denen ausgesprochen, die sich im Laufe der Jahre in den Dienst des Vereins gestellt haben. Herzlichen Dank auch
allen Gönnern und Freunden des SV Hentern e.V. 1958!
50 Jahre SV Hentern e.V. 1958 (2008)
(c) Sportverein Hentern 1958 e.V.
Impressum Kontakt
Vereinsvorsitzende seit 1958
1958 - 1960
Felix Pütz (Ehrenvorsitzender)
1960 - 1961
Alfons Kopp
1961 - 1963
Hans Reimann
1963 - 1967
Josef Huwer
1967 - 1986
Hermann Grundhöfer (Ehrenvorsitzender)
1986 - 1992
Hans Peter Thielen
1992 - 1994
Eugen Schwickerath
1994 - 2006
Johannes Thiel
2006 - 2012
Reiner Rossler
2012 - 2016
Thomas Lauer
2016 - 2022
Thomas Lauer und Johannes Thiel
Seit 2022
Thomas Lauer
Sportliche Entwicklung
Aufnahme Spielbetrieb
17.08.1958
Meisterschaft C-Liga
1961
Abstieg C-Liga
1962
Meisterschaft 3. Kreisklasse
1966
Meisterschaft 2. Kreisklasse
1968
Meisterschaft 1. Kreisklasse
1972
Meisterschaft A-Klasse
1978
Vizemeister Bezirksliga, Relegationsrunde
1980
Aufstieg Landesliga
1980
Abstieg Bezirksliga
1984
Abstieg A-Liga
1985
Meisterschaft A-Liga
1990
Gründung Spielgemeinschaft mit Lampaden
1990
Abstieg Bezirksliga
1991
Abstieg B-Liga
1993
Aufstieg A-Liga
2006
Abstieg B-liga
2007
Gründung Spielgemeinschaft SG Hochwald
2007
Spielbetrieb wurde in der A-Liga fortgesetzt
2007
Abstieg B-Liga
2012
Aufstieg A-Liga
2015
Aufstieg Bezirksliga
2016
Aufstieg Rheinlandliga
2018
Entwicklung SV Hentern
Erstgründung
1946
Auflösung
1952
Gründung SV Hentern
20.04.1958
Umbenennung SV Hentern 1958 e.V.
05.03.1961
Beschluss erste Satzung
05.03.1967
Eintrag Vereinsregister
31.07.1971
Herstellung Sportanlage Kirchberg
1960
Verbesserung Sportanlage
1969
Erneuerung Sportanlage
1977
Errichtung Umkleidegebäude
1981/1982
Gründung Spielgemeinschaft mit Lampaden
1990
Umbau Tennenplatz in einen Rasenplatz
2003/2004
Gründung Spielgemeinschaft SG Hochwald
2007
Neubau Clubheim
2007/2008
Erneuerung der Rasenoberschicht
2013
Sanierung Umkleiden und Duschen
2016/2017